Geschichte des Friedhofs Großenhain

1843 wurde der Friedhof im freien Gelände des Ratsweinberges angelegt.
Im Laufe seines Bestehens hat er mehrere Erweiterungen erfahren und ist 5,5 ha groß.

Der Friedhof wird durch ein Tor mit zwei mächtigen Pfeilern mit zwei seitlichen Pforten betreten. Der dahinterliegende weitläufige Platz lässt dem Auge viel Raum. Die seitlich liegende Feierhalle (Redehalle) wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet. Die gegenüberliegende Seite des Platzes wird vom Friedhofsverwaltungsgebäude begrenzt. Im Anschluss befindet sich die Abschiedshalle.

Tornado

Am 24.Mai 2010 wurden durch einen Tornado 90 % des Baumbestandes vernichtet. Nur 2 von 417 Bäumen sind (fast) unbeschadet geblieben. Auch den Friedhofsmauern, Bänke, Abfallbehälter, Wasserleitungen, Wegenetz und Häusern wurden durch das Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturm vernichtet bzw. große Schäden zugefügt. Der einzige Maulbeerbaum, der aus der Entstehungszeit noch vorhanden ist, konnte dieses Unwetter unbeschadet überstehen.

Sehr dankbar sind wir noch heute, über die große Bereitschaft vieler, vieler Helfer. Mehrere Wochen lang sind Großenhainer und Auswärtige freiwillig gekommen, um in tätiger Hilfe die Verwüstungen und Schäden zu beräumen, Firmen stellten Maschinen oder Verpflegung zu Verfügung.

Erst nach 14 Tagen konnte die erste Beisetzung erfolgen, für die Besucher wurde der Friedhof 17.6.2010 geöffnet.

Innerhalb von 3 Jahren wurden über 200 neue Bäume und zahlreiche, diverse Sträucher gepflanzt. Das Wegenetz mit den Wasserleitungen wurde erneuert. Abfallbehälter und Bänke wurden ersetzt. Die Rekonstruktion von großen Teilen der zerstörten Friedhofsmauer war eine wichtige Arbeit.

Kriegsgräber

Auf unserem Friedhof befinden sich 603 Kriegsgräber. Im vorderen Teil des Friedhofs wird in einer Anlage an die Gefallenen des Krieges 1870/71 erinnert.

Im 2. Teil sind die Einzelgräber mit den charakteristischen Holzkreuzen der gefallenen Soldaten aus dem 2. Weltkrieg nicht zu übersehen. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Gräber der Gefallenen des 1. Weltkrieges.

Historische Gräber

Markant sind die vielen historischen Grabstellen Großenhainer Persönlichkeiten. Ein Exkurs in die Geschichte lohnt sich immer.
Das Grabmal vom Kirchenmusikdirektor Paul Gläser wurde vor kurzem restauriert.
Das Grab von Karl Benjamin Preusker, der die erste deutsche Volksbibliothek Deutschlands in Großenhain gründete, befindet sich gleich hinter der Feierhalle.